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Güstrower Bürger im Bild. Das Werk des Hofphotographen Carl Cuno Hersen (1817-1884)

Eröffnung der Sonderausstellung im Stadtmuseum am 24. Januar 2008


Wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, wie die Güstrower in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aussahen, dann ist die erste Sonderausstellung des Jahres 2008 im Stadtmuseum genau das Richtige für Sie.
Hier treffen Sie Buchbinder Knetzlein aus der Langen Straße, Schlachter Zöllner nebst Gattin, Domprediger Türk, den emsigen Kaufmann Grimmer, der mit Möbeln und Luxusartikeln handelte ebenso wie die bekannte Emilie Spalding, die ein Weißwarengeschäft führte und "den ganzen Tag vor dem Laden saß" - hier bekommt Güstrower Geschichte ein Gesicht.
In der Reihe Güstrower Photographiegeschichte des 19. Jahrhunderts wird mit dieser Ausstellung das Werk des Photographen Carl Cuno Hersen (1817-1884) vorgestellt.
Er gilt als der bedeutendste „Lichtbildner“ unter den 16 nachgewiesenen Photographen jener Zeit in Güstrow.
Als „academisch gebildeter Maler und Photograph“  betrieb der aus Ludwigslust stammende Hersen ab dem 22. Dezember 1857 ein erstes Geschäft am Markt 6 im Hause des Hoffriseurs Seidel. Fünf Jahre später warb er bereits mit seinem eigenen Atelier am Pferdemarkt 45.
Während seiner Tätigkeit bis zu seinem Tod 1884 entstanden unzählige Porträts Güstrower Bürger - fein herausgeputzt im „Sonntagsstaat“ posierten sie vor der Kamera. Mit der Ausbreitung der Papierphotographie in den 1850er Jahren war auch für sie dieses neue Medium erschwinglich geworden. Aber auch Familien- und Kinderaufnahmen, Gemäldereproduktionen, Zustandsaufnahmen und Stadtansichten sind überliefert und belegen das außerordentlich vielseitige Schaffen Hersens. Er hatte sich bereits 1857 an der 1. Mecklenburgischen Kunstausstellung in Schwerin beteiligt, wo er mit vier photographischen Arbeiten vertreten war. Für seine besonderen Leistungen auf dem Gebiet der künstlerischen Porträtphotographie durfte Carl Cuno Hersen ab 1867 den Titel „Großherzoglicher Hofphotograph“ führen.

Im Bestand des Museums wird die ca. 250 Photographien umfassende Sammlung Hersen als wertvoller kulturhistorischer Schatz für die Nachwelt bewahrt, die nun zum ersten Mal in ihrer Komplexität vorgestellt wird. Ergänzt wird die Präsentation wiederum durch Leihgaben Güstrower Bürger, denen an dieser Stelle herzlich gedankt sei.

Zur Ausstellungseröffnung am 24. Januar um 16.00 Uhr sind Sie herzlich in das Museum am Franz-Parr-Platz eingeladen. Bis zum 9. März 2008 haben Sie die Möglichkeit, sich die „Güstrower Bürger im Bild“ aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts anzusehen.

Die Ausstellung konnte durch die freundliche Unterstützung des Handelshofes Güstrow realisiert werden.